Geschichtliche Entwicklung des Mösli
Früher veränderte die Linth ihren Lauf regelmässig. Zeugen dafür sind heute noch ausgeprägte Altläufe, welche in der Linthebene ablesbar sind. Bis zum Linthkanalbau zu Beginn des 19. Jahrhunderts, floss die Linth auch durch das Mösli und lagerte hier Kies ab, welches bis 1965 abgebaut wurde. Es entstanden offene Wasserflächen, welche Amphibien idealen Lebensraum boten und das Gebiet Mösli zu einem Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung (Objekt SG367) entwickeln liess.

Aufwertungskonzept 2019
Erhebungen zu Amphibienpopulationen haben gezeigt, dass Arten- und Individuenzahlen stetig zurückgegangen sind. 2019 wurde deshalb ein Aufwertungskonzept in Auftrag gegeben, welches auch mögliche Ursachen für den Rückgang der Amphibienbestände aufzeigte. Mitverantwortlich sind unter anderem:

  • Fischpräsenz in den meisten Gewässern.
  • Sinkender Grundwasserspiegel.
  • Erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der Linthbettstrasse.

Zielarten im Mösli
Im Rahmen des Aufwertungsprojekts wurden für das Gebiet Mösli spezifische Zielarten definiert. Im Vordergrund stehen in erster Linie der Erhalt und die Förderung der Amphibienpopulationen. Aber auch weitere gebietstypische Arten wie verschiedene Libellen, die Ringelnatter oder die Zauneidechse profitieren von den Massnahmen.

Aufwertungsmassnahmen im Mösli
Des Gebiet Mösli umfasst die Linthbett- Ballmann- und Mösliweiher sowie der Panzergraben. Gewässer bieten je nach Ausprägung verschiedenen Amphibien- und Libellenarten einen idealen Lebens- und Fortpflanzungsraum. Deshalb standen der Erhalt und die Neuschaffung vielfältiger Wasserlebensräume im Mittelpunkt der 2020 und 2021 umgesetzten Aufwertungsmassnahmen:

  • Neuanlage unterschiedlich ausgeprägter Kleingewässer.
  • Nachgraben der bestehenden Weiher, um die vollständige Verlandung dieser kleinen Gewässer zu verhindern.
  • Anfüllen und Abfischen tieferer Gewässer, so dass sie regelmässig austrocknen oder ausfrieren und somit fischfrei bleiben.
  • Schaffen reich strukturierter Flachwasserzonen.

Die geschaffenen Flachwasserbereiche bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Ausserdem können sich in den neu geschaffenen Rand- und Übergangsbereichen wassergeprägte Landlebensräume (Riet, Aue) entwickeln.

Die Pfeifengraswiesen im Linthbettweiher gehören zu den Feuchtwiesen-Beständen, welche im Mittelland selten geworden sind. Sie sind besonders artenreich. Hier wächst unter anderem der Grosse Wiesenkopf, die Raupenfutterpflanze des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings.

Weitere Informationen erfahren Sie auf den Informationstafeln im Mösli:

Mösli
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